Biografischer Rundgang mit Lialo

Eine Autobiografie oder Biografie muss nicht chronologisch erzählt werden und nicht die Form eines Buches haben. Es gibt unglaublich viele weitere Möglichkeiten. Eine besonders anregende möchte ich hier vorstellen: ein Rundgang zu Stationen des Lebens mit Unterstützung durch Ihr Smartphone und die App »lialo« (steht für »like a local«, »wie ein Einheimischer«).

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BEISPIEL: Verletzung des autobiografischen Pakts

Die Bedeutung des autobiografischen Pakts habe ich in einem früheren Beitrag erklärt. Die Unsicherheiten des Erinnerns beschädigen das Aufrichtigkeitsversprechen nicht. Wohl aber bewusste Lügen und Täuschungen. Dafür gibt es immer wieder Beispiele, etwa Ulla Ackermanns Buch »Mitten in Afrika. Zu Hause zwischen Paradies und Hölle«.

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Das Problem der Autofiktion: Ulla Hahns »autobiografisches Epos«

Am Beispiel von Ulla Hahns vierbändigem Romanzyklus (»Das verborgene Wort«, 2001; »Aufbruch«, 2009; »Spiel der Zeit«, 2014; »Wir werden erwartet«, 2017) um die Protagonistin Hilla Palm kann die Problematik des autofiktionalen Konzepts (siehe Beitrag: Was versteht man unter Autofiktion?) aufgezeigt werden. Dass die Hauptfigur der Autorin sehr ähnlich ist und auch zahlreiche andere Personen nach realem Vorbild gestaltet sind, hat Hahn in Interviews bestätigt, der Verlag bewarb die Romane als »autobiografisches Epos«.

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ABC der Erinnerungen – das perfekte Geschenkbuch

Eine Autobiografie schreiben: Die Vorstellung kann beflügeln, aber auch abschrecken. Monate oder gar Jahre braucht es vielleicht, um die Ereignisse eines langen Lebens zu sammeln und daraus ein dickes Buch zu gestalten. Manchmal erscheint der Berg an Arbeit so groß, dass das ganze Vorhaben aufgegeben wird. Deshalb mein Tipp: Versuchen Sie es zunächst mit einem kleinen, überschaubaren Projekt, das sich in einigen Wochen abschließen lässt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem ABC-Buch?

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Was versteht man unter Autofiktion?

Der Begriff »Autofiktion« ist zurzeit ungemein verbreitet. Es handelt sich um ein Zwitterwort, das zwischen Wahrheit und Dichtung mäandert. Der paradoxe Ausdruck fügt Gegensätzliches zusammen. Die nichtfiktionale Autobiografie verschmilzt mit dem fiktionalen Roman. »Autofiktion« müsste dem Wortsinn nach mit »Selbsterfundenes« übersetzt werden.

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Es war nicht das Klavier, es war die Posaune

Falsche Erinnerungen im autobiografischen Schreiben

»Alles, was sich bloß der Erinnerung verdankt, hat prinzipiell als falsch zu gelten.« So drastisch formulierte es der Historiker Johannes Fried. Warum das so ist? Verantwortlich dafür sind die Gefühle, die sich untrennbar mit jedem Erleben verbinden. Emotional besonders erschütternde Erlebnisse, egal ob positiv oder negativ, besitzen eine Prägekraft, die das objektive Geschehen gedanklich verändern kann. Es wird glorifiziert, verdrängt, umgedeutet oder ausgeblendet.

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Das Poesiealbum als Quelle für die Autobiografie

Es lag auf meinem Geschenktisch zum zehnten Geburtstag, in extravaganter Trapezform und Krokodilleder-Optik. Was war ich stolz. Wer reinschreiben durfte, folgte ungeschriebenen Regeln und wurde dünn mit Bleistift in die obere Ecke jeder Doppelseite notiert. Den Anfang machten die Großeltern, Mutter und Tante, es folgten ausgewählte Lehrer, die besten Freundinnen, die Mitschülerinnen und – einige wenige – Mitschüler. Drei Jahre war es insgesamt unterwegs von Person zu Person, dann war es voll, abgesehen von einigen freien Seiten zwischendurch. Auch die für »Vati« vorgesehenen blieben leer.

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Schreibratgeber: Fünf Exemplare zu gewinnen

Sie schreiben gern Geschichten? Dann liegt ein Thema besonders nah: Ihr eigenes Leben. Der Ratgeber »Erinnern, Strukturieren, Schreiben« unterstützt Sie dabei von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung.

Und das Beste: Jetzt können Sie ein Exemplar gewinnen. Ich verlose bei LovelyBooks FÜNF Exemplare des Buches. Was Sie dafür tun müssen? Sich bei LovelyBooks einloggen, bis zum 24. September 2023 die Bewerbungsfrage beantworten und im Gewinnfall eine Besprechung verfassen, die Sie bei LovelyBooks und gerne auch auf anderen Plattformen einstellen. Hier geht es zur Verlosung.

Erinnern, Strukturieren, Schreiben. So gelingt Ihre Autobiografie oder Biografie.
Norderstedt: BoD 2023, 208 Seiten, 12 Abb., 16 €
(E-Book 7,99 €), ISBN 978-3-7460-8944-7

Sie können den Ratgeber überall im Buchhandel bestellen. Ohne Versandkosten zum Beispiel im Autorenwelt-Shop oder bei Amazon. Dort können Sie auch einen Blick ins Buch werfen.

Pseudofiktionalisierung: Die Autobiografie versteckt sich im Roman

Wenn ich einen Roman lese, gehe ich davon aus, dass die Handlung erfunden, also fiktional ist. Doch manchmal wird im Text selbst, im Klappentext oder in Buchbesprechungen erwähnt, dass der oder die Schreibende das eigene Leben schildert. Das irritiert mich, denn ob etwas wirklich geschehen ist oder erfunden wurde, macht für mich einen deutlichen Unterschied bei der Lektüre.

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Das autobiografische Versprechen

In einem früheren Beitrag habe ich die unterschiedlichen biografischen Gattungen vorgestellt. Wenn Sie sich dafür entscheiden, eine Autobiografie zu schreiben, sollten Sie eines unbedingt tun: sich mit einem Versprechen zur Wahrheit verpflichten. Bieten Sie den Leserinnen und Lesern einen »autobiografischen Pakt« (Begriff von Philippe Lejeune) an. Damit versichern Sie, dass Sie als Verfasserin und Verfasser sowohl mit der textinternen Erzählinstanz als auch mit der Hauptfigur identisch sind.

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