Kurze Geschichte = Kurzgeschichte? Ein Wettbewerb und ein Schreibseminar

Nein, nicht jede kurze Geschichte ist eine Kurzgeschichte. Für diese „kleine Literaturgattung“ gelten besondere Regeln. Eine Kurzgeschichte sollte nicht nur vom Umfang her, sondern auch in Inhalt und Gestaltung knapp, prägnant sowie konzentriert sein und nichts Überflüssiges enthalten. Es gibt nur wenige, jeweils auf eine wesentliche Charaktereigenschaft reduzierte Figuren (meist nur eine oder zwei), ein Geschehnis, eine Aussage. Im Idealfall besteht eine Kurzgeschichte aus einer einzigen Szene und einem Schauplatz, alles sollte in Handlung umgesetzt werden. Als „ein Stück herausgerissenes Leben“ wird die Kurzgeschichte manchmal auch bezeichnet, das trifft es meiner Ansicht nach sehr gut. Der Leser wird direkt in die Handlung hineingeführt und die Geschichte endet abrupt. Trotzdem sollte sie nicht auf ein oberflächliches Geschehen begrenzt bleiben. Otto Schumann hat bereits in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts sehr kluge und heute noch bedenkenswerte Dinge über das „Geschriebene Blitzlicht“ gesagt (Grundlagen und Techniken der Schreibkunst). Mir gefällt vor allem sein Vergleich der Kurzgeschichte mit einem Eisberg: Nur der kleinste Teil ist sichtbar, unter der Oberfläche (also zwischen den Zeilen) verbirgt sich die eigentliche Aussage.

Wenn Sie in Nordrhein-Westfalen leben, können Sie sich mit einer Kurzgeschichte am Leverkusener Short-Story-Wettbewerb  beteiligen (bis 14.01.2015). Es gibt Geldpreise in Höhe von insgesamt 800 Euro zu gewinnen.

Wenn Sie mehr über das Schreiben von Kurzgeschichten erfahren möchten, melden Sie sich doch zum Wochenendseminar an der Volkshochschule Leverkusen (8. und 9. November 2014, jeweils 10-16 Uhr, 64 Euro) an. Da erhalten Sie viele weitere Tipps, können eigene Kurzgeschichten entwickeln und schreiben und in der Gruppe über Ihre Texte und literarische Beispiele diskutieren.

Hinterlasse einen Kommentar